duenengras.de

Es kommt nur auf die Sichtweise an

Es kommt nur auf die Sichtweise an:

Letzte Woche habe ich unserer Nationalmannschaft noch gewünscht:

dass sie uns in den nächsten Wochen
noch viele solcher glücklichen
und erfolgreichen Momente
wie heute bei dem
4:0 – Sieg
schenkt!

Unsere Nationalmannschaft hat es sehr spannend,
bzw. noch spannender und menschlicher gemacht,
indem sie ein Spiel (das zweite) verloren hat:

Dadurch werden aus unseren Titanen wieder Menschen,
wir alle etwas demütiger und sehnsüchtiger
auf das anstehende Schicksalsspiel:

Wir dürfen nun noch mehr zittern und bangen,
aber uns auch riesig freuen,
wenn wir dann doch ins Achtelfinale kommen!

Heute wünsche ich der Nationalmannschaft
für das anstehende Spiel,

dass sie uns
nach Bangen, Spannung und großem Einsatz
den erhofften Sieg und Einzug
ins Viertelfinale
schenkt!

Und Dir wünsche ich für diese Woche,

dass Du begreifst,
dass auch Fußballspieler Menschen sind,
die gewinnen und verlieren,
Glück und Pech haben
wie wir ganz normalen Menschen auch.

dass Du für das anstehende Spiel
zittern und Dich doch freuen kannst,
und:

dass Du, wenn wir verlieren,
nicht haderst und wütend bist,
sondern der gewinnenden Mannschaft
und ihren sich freuenden Fans
großzügig den Sieg gönnst,
weil auch Du Dich
bei einem Sieg
gefreut hättest!

dass Du, wenn wir gewinnen,
Dich riesig freust und ausgiebig feierst,
dabei dem Verlierer Respekt zollst,
weil Du weißt,
dass auch wir hätten verlieren können!

Herzlich,

Stephan
——–

Thematisches Inhaltsverzeichnis oder Chronologisches Inhaltsverzeichnis
Zum Blog-ANFANG oder Zum Blog-ENDE oder H O M E

Aus der Sicht eines Krebspatienten: Wann ist man alt?

 


Aus der Sicht eines Krebspatienten: Wann ist man alt?

 

Erst die Rentensysteme der Neuzeit haben ein Rentenalter-Bewusstsein (60 – 65, heute gar 67) geschaffen. Die meisten Menschen des Mittel- und Altertums wussten gar nicht, wie alt sie sind. Außerdem sind heute immer mehr ältere Menschen zu einem aktiven und selbstbestimmten Leben fähig.

 
Im Alter sind die Unterschiede zwischen Menschen gleichen Alters erheblich größer als in jungen Jahren. Während im Kindes- und Jugendalter die Altersgruppe Rückschlüsse auf körperliche und geistige Entwicklung zulässt, ist dies im Alter nicht mehr möglich: Ein 60-Jähriger kann ebenso leistungsfähig sein wie ein 40-Jähriger, aber auch ebenso aussehen und sich fühlen wie ein 80-Jähriger, füllt also eine Bandbreite von fast 40 Jahren aus!

 
Außerdem nimmt die Bereitschaft zum Lernen und zu Veränderung auch im Alter immer mehr zu, nämlich weiterhin Suchender zu sein, stets offen zu notwendigen durchzuführenden Veränderungen: Sowohl im Denken, als auch im Handeln!

 
Ich jedenfalls möchte gerne zu dieser Gruppe zählen. Aus jugendlicher Zeit ist mir der Wunsch zu steter wachsender Veränderung geblieben, heute mehr denn je, denn mein Ziel im Leben ist Entwicklung, nicht Stillstand! – Ansonsten bin ich ziellos, lebe im »Jetzt«, im »Jetzt erst recht!« …

 
Meine Schicksalsschläge habe ich in der Vergangenheit nicht immer ernst genug genommen, mich nicht weit und nachhaltig genug verändert, wie ich mich hätte verändern können oder sogar müssen. Erst mein Krebs hat mich so wach gerüttelt, dass ich diesmal nötige Veränderungen nicht übersehen kann und darf: Und trotzdem fallen mir manche Veränderungen immer noch sehr schwer …

 
Aber es ist schwieriger als im Berufsleben: Kleine körperliche und geistige Veränderungen kosten mehr Arbeit, Kraft und vor allem Ausdauer und Durchhaltevermögen … und viel mehr Zeit, als man glaubt und sich vorstellen kann. – Ich bin dabei und werde noch lange dazu brauchen und deshalb auch noch länger leben müssen!

 
Krebs kann so gesehen durchaus auch eine Chance sein, nachhaltige Veränderungen in seinem Leben durchzuführen, die man sonst wohl nie angegangen und geschafft hätte. – So ist der Krebs für mich eine wirkliche Chance, Veränderungsprozesse, welcher Art auch immer, auf den Weg zu bringen.

 
Und solange ich mich verändere, nehme ich mir das Recht, zu leben und das, was mir bleibt, zu genießen!

 
Heute lasse ich mehr Dinge ruhen, wenn ich sie doch nicht verändern kann, suche – wenn möglich – jedem Streit aus dem Wege zu gehen (er lohnt sich in der Regel nicht), versuche mehr zu schlafen (wenn ich nicht gerade an überlangen Beiträgen hier im Netz sitze!), mich gesünder zu ernähren, mich mehr zu bewegen, selber harmonischer zu leben, usw. … Und damit lebe ich sehr gut und ausgeglichen, z. Zt. noch sehr erfolgreich und länger, als mir die Ärzte bisher vorausgesagt haben! – Aber jeder muss seine eigene Art der Krankheitsbewältigung für sich selber herausfinden!

 
Ich lebe noch und lebe gerne! – Mir macht es nichts aus, den Tod in meinem Schatten zu haben, zumal als Freund. Der Unterschied zu einem Nicht-Betroffenen ist doch nur die Wahrnehmung des Todes! – Schließlich sind wir ihm alle geweiht, nur dass wir Krebspatienten vorgewarnt sind: keine Zeit mehr zu vergeuden, unsere Zeit besser zu nutzen, intensiver zu leben, einfach mehr an unserer Veränderung und unserem Glück zu arbeiten! Das ist doch ein riesiger Vorteil!

 
Mit dieser Strategie habe ich bisher alle meine Krebs-Prognosen überlebt! –Zufall ? ! – Mag glauben, wer will! –

 
In diesem Sinne wünsche ich allen meinen Lesern Veränderung und Entwicklung, Wärme, Licht und Liebe von ganzem Herzen,

 
herzlich,

 
Stephan
————
Thematisches Inhaltsverzeichnis   oder   Chronologisches Inhaltsverzeichnis
Zum Blog-ANFANG   oder   Zum Blog-ENDE   oder   H O M E

 

 

duenengras.de